- Karnak
- Kạrnak,oberägyptisches Dorf am Ostufer des Nils, das mit dem 3 km entfernten Luxor über dem Ostteil der altägyptischen Hauptstadt Theben liegt. Die drei Tempelkomplexe von Karnak nahmen den nördlichen Teil von Theben-Ost ein. Hauptheiligtum ist der große Tempel für den Reichsgott Amun aus der 18. Dynastie mit der Festhalle Thutmosis' III. (20 Säulen und 32 Pfeiler mit zeltartig erhöhtem Mittelteil) und dem 6. Pylon vor dem Hof mit geringen Resten des Tempels des Mittleren Reichs, in der 19. Dynastie um den Großen Säulensaal (134 Säulen in 16 Reihen auf 5 408 m2 Fläche), in der Spätzeit um die heutige Fassade (1. Pylon) erweitert. In den vorgelagerten Hof sind u. a. ein Tempel Ramses' III. und die Halle des Taharka, von der nur noch eine Säule ganz erhalten ist, integriert. Der Amuntempel ist großräumig mit einer Ziegelmauer umwallt, innerhalb der Umwallung weitere vier Pylone (Teil der Prozessionsstraße), der heilige See u. a. Anlagen, insbesondere der klassischen Tempel des Chons, dessen Bau unter Ramses III. begonnen wurde, und der Tempel des Ptah. Außerhalb der Umwallung entstanden in der 18. Dynastie eine eigene Tempelanlage für die Göttin Mut, ferner eine Anlage für den Gott Month und ein Atontempel des Echnaton. In den Pylonen sind Tausende von Blöcken aus früheren Heiligtümern verbaut, darunter von dem Atontempel und von einer jetzt wieder errichteten Stationskapelle (»Kiosk«) Sesostris' I. Amun- und Muttempel waren durch eine Widder-Sphinx-Allee miteinander verbunden, eine weitere Allee führte zur Anlegestelle am Nil und eine Sphinxallee zum Tempel von Luxor. Von den vielen Obelisken, die im Neuen Reich aufgestellt wurden, steht nur noch je einer von Thutmosis I. und Hatschepsut. Von den Statuen von Göttern, Königen und Beamten befinden sich die meisten in Kairo (Ägyptisches Museum), andere Funde im Museum von Luxor. Der noch zum großen Teil erhaltene Reliefschmuck der Wände des großen Säulensaals zeigt innen kulturelle Szenen, außen Darstellungen aus Kriegszügen der Pharaonen; detailreiche Reliefs bedecken die Wände des Chonstempels und des Ipetheiligtums an seiner Westseite; nur noch in Spuren sichtbar ist die bunte Bemalung von Säulen, Wänden und Decken.Die Ritualszenen auf der Umfassungsmauer Ramses' II. in K., bearb. v. W. Helck (1968);
Universal-Lexikon. 2012.